Samstag, 29. August 2009

Feedback from Johanna Debes, Workshopleader, Germany

Theaterworkshop - Contact and Inspiration
Ich bin nie auf einer Connect Tagung gewesen, da ich in Hamburg an der Waldorfschule nie etwas von solchen Treffen gehört hatte. Zu wissen dort sind knapp 600 Teilnehmer aus der ganzen Welt alle ungefähr 17 oder 18 Jahre alt, ließ mich in meinen Gedanken sechs Jahre zurück gehen und ich fragte mich oft, wie ich mich damals gefühlt habe, was meine Träume und Interessen waren? Und was könnte an Möglichkeiten durch Connect für die einzelnen entstehen?
Drei Tage vor Beginn der Tagung bekam ich großes Lampenfieber, denn ich wusste nicht ob die Jungendlichen mich als Workshopleiter akzeptieren würden, ob ich das auf Englisch hinbekommen würde und wie die Übungen und Spiele die ich machen wollte aufgenommen werden würden. Diese Ängste verflogen aber sobald ich mit der Gruppe loslegte und es war eine intensive und für mich selber sehr lehrreiche Zeit.
Ich habe versucht die Teilnehmer dort abzuholen wo sie herkommen und mit ihnen im euphorischen Tagungstrubel einen Raum zu gestalten wo sie ganz bewusst sich selber und die anderen wahrnehmen konnten. Einige Übungen wiederholte ich jedes Mal. Zum Beispiel habe ich sie gebeten einfach auf ihr Eigenbefinden zu lauschen ohne es verändern zu wollen und die Gedanken zu beobachten die sich aufdrängen. Dann mit der Wahrnehmung nach außen zu gehen und die Atmosphäre auf der Tagung nach zu spüren und die letzten Begegnungen noch mal ins Bewusstsein zurufen. Am ersten Tag fanden das viele komisch sich auf diese Art zu konzentrieren und die Stille auszuhalten aber später fingen alle an es zu schätzen. Ein Mädchen wurde krank, kam aber trotzdem wieder um sich einfach in den Raum zu setzten, da sie meinte die Atmosphäre täte ihr gut. Gefreut habe ich mich auch über zwei holländische Jungen die darum baten die Entspannungsübung nicht zusammen machen zu müssen, da sie selber merkten wie sie dann einfach nur albern wurden. Solche Erlebnisse haben mich immer am meisten gefreut, denn es war mir wichtig, dass die Schüler zu dem Punkt kamen, dass sie merkten was sie jetzt brauchen und es dann auch einfach machten.
Während verschiedener Übungen und Spiele rief ich immer mal wieder „freeze“ und bat dann die Teilnehmer abzuspüren was sie im Raum und zwischen sich untereinander wahrnehmen. Dieses Nachlauschen zwischendurch half, dass der Workshop atmete und die Teilnehmer wirklich präsent im Geschehen dabei waren. Ich war sehr erfreut wie viel sie innerhalb dieser kurzen Zeit entdeckten und freute mich auch über ihren Mut beim Improvisieren und darüber wie aufmerksam sie sich gegenseitig bei den Einzelimprovisationen zuschauten und später ein Teil davon auf der „Open stage“ zeigen wollten.
Mit noch mehr Zeit hätte ich den Bogen vielleicht stärker wieder zur gedanklichen Ebene geschlagen. Denn durch die Übungen und Erlebnisse mit dem Körper entstand viel Gesprächsstoff. Ich finde es außerdem gut möglich, dass ein praktisch-künstlerischer Workshop auch einen gedanklichen Teil haben kann, denn es wird bei der künstlerischen Arbeit auch ein Raum kreiert zum Fragen und Diskutieren. Die Herangehensweise ist bloß anders als wenn man ganz über den Intellekt geht, doch drängen sich letztendlich ähnliche Themen auf.
Ich glaube, dass dieser Raum für Reflektion und Ruhe auf der Tagung zum Teil fehlte und die vielen Eindrücke und gedanklichen Anstöße zum Teil dadurch untergingen. Obwohl bestimmt vieles wieder in den Wochen nach der Tagung hochkommen wird. Das finde ich wirklich wunderbar an Connect, dass die Teilnehmer nicht alleine nach hause zurückkehren, sondern in der Klassengemeinschaft und so die Möglichkeit haben die viele Eindrücke und Fragen auch später bewegen zu können. Das muss dann ja nachhaltig sein☺
Ich fand die Idee, dass die 12. Klässler mit ihren Jahresarbeiten Workshops angeboten haben super. Auf diese Art hatten sie die Möglichkeit ihre Arbeit in ganz neuer Form noch mal zu präsentieren und anders zu reflektieren und sie gleichzeitig erfahren haben einen Workshop an zu leiten. Diese Idee, finde ich, kann noch ausgeweitet werden und auf der nächsten Connect könnte man ruhig noch mutiger sein und zwei Open Space Tage einrichten. Ich fand es sehr spannend, als ich bei einem Improvisationsworkshop mitmachte, wie mutig und selbstverständlich alle die Übungen mitmachten, viel weniger Hemmungen hatten und völlig locker mit der Kritik umgingen, das erlebte ich in meinem eigenen Workshop als schwieriger. Das machte mir deutlich, wie gut es ist voneinander zu lernen, ohne in dem Sinne eine Autoritätsperson, einen Lehrer dabei zu haben.
Fasziniert hat mich auch die große Begeisterung mit der die Schüler auf der Bühne standen. Die Authentizität und Spielfreude berührte mich teilweise stärker, als wie ich es von professionellen Darstellungen kenne. Und ich kann mich auch an dieses Gefühl zwischen Spannung und Vorfreude erinnern, zu wissen bald ist die Schulzeit vorbei, nicht zu wissen was kommt aber trotzdem der Zuversicht und dem „Wir sind die Welt- Gefühl“ sehr nahe zu sein. Ja die 12. Klasse ist eine sehr besondere Zeit. Für mich persönlich war es auch das schönste Schuljahr. Jetzt bin ich Schauspielstudentin und einiges muss ich nun mühsam lernen was damals wie von alleine ging. Mir haben die 12 Klässler ganz deutlich gezeigt wie wichtig es ist zu behaupten und dazu zu stehen was man macht, anstatt dem Zweifel Platz zu machen. In den Punkten waren sie eindeutig meine Lehrer auf dieser Tagung.
So war es doch ein Geben und Nehmen und ich würde mich sehr freuen auf der nächsten Connect 2011 wieder dabei zu sein. Vorher wird es Connectivity in Südafrika geben und in den letzten Tagen wurde mir klar warum ich persönlich möchte, dass diese große Tagung statt findet. Denn was ich persönlich von der Connectivity2006 in Sao Paulo mitgenommen habe waren nicht Themen aus speziellen Workshops oder Vorträgen, sondern wahrhaftige Begegnungen mit Menschen, die ich seit dem regelmäßig wieder sehe, durch die ich den Mut bekommen habe meinen eigenen Weg zu gehen. Ich wäre sonst wohl nie an einer Schauspielschule, geschweige in Dornach auf der Connect Tagung gelandet. Für diese Impulse bin ich unglaublich dankbar und ich möchte dazu beitragen solch einen Begegnungsraum auch für andere zu gestalten.



Feedback to Johanna:
Dear Johanna.
I really liked the theatre-workshop. I've always thought that theatre is a great way to bring people together even if you come from different backgrounds. I've worked much with drama and played theatre since I was small, so some of the things we did I recognized quite much, and with the atmosphere-exercises that could be a bit boring because if you've done it once you've kind of learnt all you could from it. So I think I would have liked a bit more improvisation and games. But that's only my opinion, and it's because I'm kind of used to theatre, I think some persons in the group wasn't very used to theatre so everything was more new to them, and of course it should be on a level that suits both people with and without theatre-experience. So from that angle I think it was really good.
It was very fun to do the pantomime though, because that's a thing I've never tried before, and I learned new things about theatre from that.

Thanks for the week!

Best wishes
Mina Hovland, Sweden

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